Tag 4: Ankunft in Changzhou

Nachdem wir bereits zwei aufregende Tage in Chinas bevölkerungsreichsten Stadt verbracht hatten, war es an der Zeit, uns von Shanghai zu verabschieden und unsere Reise durch China nach Changzhou fortzusetzen.

 

Der Morgen startete sehr früh, erst noch schnell frühstücken und die grandiose Aussicht vom Frühstücksraum aus auf die Wolkenkratzer Shanghais ein letztes Mal genießen. Dann schnell zurück ins Zimmer, um die Koffer fertig zu packen, wobei mehrere Male das Hotelzimmer durchsucht wurde, um nichts zu vergessen.

 

Um pünktlich 8.00 Uhr morgens trafen wir uns dann im Erdgeschoss unseres Hotels, wo bereits unser chinesischer Reiseführer Matthias auf uns wartete. Zusammen machten wir uns auf den Weg zu unserem Reisebus, der uns zum Bahnhof fahren sollte.

 

Am Bahnhof angekommen, erfuhren wir die schlechte Nachricht. Da Shanghai so groß ist, gibt es auch mehrere Bahnhöfe und auch Flughäfen.

 

Unserem Tourguide Matthias war der Fehler unterlaufen, die beiden größten Bahnhöfe Shanghais zu verwechseln und so saßen wir nun am falschen Bahnhof, während unser Zug vom anderen Ende der Stadt abfuhr und wir keine Möglichkeit hatten ihn noch rechtzeitig zu erreichen.

 

Für uns war es kein allzu großes Problem, da auch von diesem Bahnhof aus ein Zug in unsere Gaststadt Changzhou fuhr. Wir würden nur mit einer kleinen Verspätung ankommen.

 

Das größere Problem hatte unser Reiseführer, da unsere Tickets nicht eingetauscht werden konnten und er sie uns ersetzen musste.

 

In der kurzen Wartezeit stieg die Spannung unter uns Schülern immer weiter, da wir unsere chinesischen Austauschschüler und Gasteltern bisher nur über das Internet und einige Nachrichten sowie Videoanrufe kennenlernen konnten.

 

Dann ging es endlich zum Bahnsteig und im Expresszug, nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, auf unsere reservierten Plätze.

 

Nur knapp eine Stunde Fahrt trennte uns noch von unseren chinesischen Freunden, und während einige von uns die Fahrt nutzten, um sich auszuruhen und den Jetlag endlich hinter sich zu lassen, näherten wir uns immer mehr unserem Ziel.

 

Als wir endlich angekommen waren und uns gegenseitig geholfen hatten, unsere Koffer auszuladen, war es so weit. Wir Schüler machten uns mit den Lehrern durch Changzhous Bahnhof auf den Weg, um endlich unsere Austauschpartner kennen zu lernen. Und dann war es so weit. In einer langen Unterführung warteten unsere Partner mit ihrem Konrektor Mr. Mo und dem Koordinator Felix auf uns und winkten uns eifrig zu.

 

Alle Sorgen und Ängste waren sofort vergessen, als wir gastfreundlich und überglücklich begrüßt und in die Arme genommen wurden. Sofort wurden uns die Koffer hilfsbereit von den Chinesen abgenommen und wir zu einem weiteren Reisebus geführt, der uns in die Stadt zu einem Restaurant bringen sollte, wo wir auch alle gemeinsam zu Mittag aßen und gleichzeitig unsere Gastfamilien kennenlernten. Auf der kurzen Fahrt wurden wir bereits gute Freunde, obwohl wir uns erst wenige Momente zuvor kennen gelernt hatten. Es wurde viel geredet, gelacht und auch erste Erinnerungsbilder geschossen. Verständigungsschwierigkeiten waren kein großes Problem, da wir uns auch mit Händen und Füßen weiterhelfen konnten.

 

Nach dem Essen wurde unsere Gruppe das erste Mal getrennt und wir verabschiedeten uns von unseren Mitschülern und Lehrern. Den Nachmittag verbrachten wir unterschiedlich. Ich für meinen Teil ging mit meiner Austauschpartnerin und ihrem Vater in ein großes Einkaufszentrum, in dem wir meine Freundin und deren Austauschpartnerin trafen und zusammen für das Abendessen und die folgende Woche einkaufen gingen.

 

Abends war es dann so weit, wir kamen endlich bei unseren Gastfamilien zuhause an und wurden herzlichst aufgenommen. Der Abend wurde mit einem traditionellen Abendessen mit der ganzen Familie, den Großeltern und anderen Verwandten abgeschlossen und uns die Wohnung und unsere Zimmer gezeigt.

 

Meine Unterbringung war etwas anders. Da meine Gastfamilie gerade ihre Wohnung renovierte und sie auch zu weit weg von der Schule war, verbrachte ich wie alle anderen den ersten Abend in der Familie und wurde danach mit meiner Austauschschülerin ins zentral gelegene Hotel gefahren, in dem wir uns ein gefühlt riesiges Zimmer teilten.

 

Nach diesem langen und aufregenden Tag waren wir alle erschöpft und nachdem wir uns noch lange unterhalten hatten, war es an der Zeit, schlafen zu gehen und so den ersten Tag in Changzhou bei unseren Gastfamilien ausklingen zu lassen.

 

 

Alexandra Böhme

 


Tag 5: Welcome Party, Unterricht in der Schule

Am Dienstag, den 20. März wartete auf uns ein vollgeplantes Programm in der Schule. Schon vor 7:30 Uhr trafen wir uns in der „German student`s lounge“, um dort eine Stunde Chinesischunterricht zu bekommen. Zuerst lernten wir, wie man sich auf Chinesisch begrüßt und vorstellt. Nachdem wir feststellten, dass die chinesische Sprache doch recht schwierig zu erlernen ist, wurde uns beigebracht, die einfachsten chinesischen Zeichen, wie z.B.: „du“, „Mädchen“ oder „gut“ zu schreiben.

 

Anschließend waren wir zu einer Welcome-Party anlässlich unseres Besuches eingeladen. Nach einer kurzen Rede des Direktors und einer Vorstellungsrunde aller deutschen Austauschschüler begann das beeindruckende Programm der Welcome-Party. Mit traditionell chinesischen Musik-und Tanzeinlagen, sowie einem Gedichtvortrag und weiteren Auftritten wurden wir herzlichst begrüßt.

 

Direkt danach waren wir zum Mittagessen in der Schulkantine. Obwohl wir bereits von unseren Austauschpartnern vorgewarnt wurden, mussten wir leider feststellen, dass das Essen in der Schulkantine doch eher gewöhnungsbedürftig für uns Deutsche ist.

 

In der darauffolgenden Kunststunde durfte jeder seinen individuell traditionell chinesischen Namen, welcher schon vorher für uns ins Chinesische übersetzt wurde, mit speziellem Werkzeug in einen Stein ritzen. Nach dem aufwändigen Schnitzen wurden die Steine in rote Farbe getaucht und konnten als Stempel benutzt werden. In der schönen Schatulle wurden viele dieser Steine als Mitbringsel an Familie oder Freunde verschenkt.

 

Zuletzt wurden unsere künstlerischen Fähigkeiten beim Papierschneiden auf die Probe gestellt. Durch das mehrmalige Falten eines Blatt Papiers und dem Herausschneiden einiger Teile sollten wunderschöne Muster entstehen. Die etwas weniger talentierten Schüler meisterten diese Aufgabe nur mit einem zugekniffenen Auge, doch angesichts der arktischen Kälte, die im unbeheizten Schulhaus herrschte, sind misslungene Kunstwerke zu entschuldigen. Doch einige Schüler erzielten auch schöne Ergebnisse, die sich wirklich sehen lassen konnten.

 

Danach verbrachten alle Gastschüler den Nachmittag bei ihren chinesischen Austauschpartnern und deren Familien und gestalteten das Abendprogramm individuell.

 

 

Ronja Gerner

 


Tag 6: Fächer gestalten, Tanning Temple, English Lesson, Kammfabrik

Der Tag begann für mich um 6:20 Uhr, nachdem ich mit der Familie meines Austauschpartners gefrühstückt hatte, fuhr uns seine Mutter in die Schule. Dort angekommen dauerte es nicht lange bis der Rest eingetroffen war. Wie die letzten zwei Tage begrüßte man sich herzlich und ehe man sich versah, startete das Programm für den Tag.

 

Wir starteten damit einen eigenen Luftfächer zu bemalen. Eine Kunstlehrerin zeigte uns die dafür am besten geeignete Technik und so versuchten wir uns daran. Anschließend wurde uns die Ehre zu Teil eine richtige Englischstunde zu besuchen. Dort stellten wir fest wie groß die Unterschiede zu unserem deutschen Unterrichtsmodell sind.  

 

Danach fuhren wir mit unseren Austauschpartner in ein gigantisches Einkaufszentrum, wo auch zu Mittag aßen. Nach einem kleinen Shoppingtrip ging es auch schon weiter.

 

Unser nächstes Reiseziel war der „Tanning-Temple“, dies war ein buddhistisches Bauwerk. An Hand dessen wurde uns die chinesische Hauptreligion und deren Kultur nähergebracht. Das Highlight bei dieser Besichtigung war das Glockenschlagen am höchsten Punkt des Tempels. Die Glocke war so enorm groß, dass man ihre Schwingung noch nach acht Minuten vernehmen konnte.

 

Anschließend fuhren wir weiter in eine Kammfabrik, in der handgefertigte Holzkämme hergestellt werden. Uns wurde jeder einzelne Schritt gezeigt, also vom Holzklotz zum fertig bemalten Kamm. Als krönenden Abschluss durften wir es selber versuchen und gaben unser bestes einen schönen Kamm zu fertigen, welchen wir auch behalten durften.

 

Den Tag ließen wir mit einem leckeren Abendessen in einem Restaurant mit unseren Austauschpartnern ausklingen.

 

 

Georg-Anton Kuhn

 

 


Tag 7: Yangtze River, Besuch bei LEONI und Dino-Park

Der vierte Tag in Changzhou begann, wie jeder andere, mit einem Frühstück bei unseren Gastfamilien. Danach trafen wir uns alle, wir und unsere Partner, um 7.30 Uhr in unserer „German Lounge“ in der Schule und fuhren gemeinsam mit dem Bus zum „Yangtze River“. Dort angekommen, stiegen wir auf die Fähre, welche uns von dem einen Ende zum anderen und wieder zurückbrachte. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht sehr schön, weshalb es auf der Fähre ziemlich kalt und windig war. Dennoch haben wir alle die Aussicht genossen, haben uns gut mit unseren Austauschpartnern unterhalten und machten die einen oder anderen Bilder.               

 

Als wir wieder an unserem Startpunkt angekommen waren, stiegen wir in den schon wartenden Bus, der uns zu der Leoni-Fabrik in Changzhou fuhr. Nach der Präsentation eines Mitarbeiters über das Unternehmen, wurden uns Getränke und Kleinigkeiten zum Essen angeboten. Gestärkt und wieder fit, wurden wir in zwei Gruppen geteilt und, jeweils von einem Englisch sprechenden Mitarbeiter, durch die Fabrik geführt. Man zeigte uns unterschiedliche Bereiche, verschiedene Arbeitsschritte und Kabel aus verschiedenen Materialien. Es wurde ganz klar sichtbar wie gut die Arbeit aufgeteilt war, denn jeder hatte seinen eigenen Arbeitsplatz mit der dazu passenden Aufgabe. Zum Schluss trafen wir uns alle draußen, schossen noch ein Gruppenfoto und setzten uns wieder in den Bus.

 

Nun ging es endlich zum „Dinosaur Park“, worauf alle schon den ganzen Tag gewartet hatten. Schon beim Vorbeifahren konnte man sehen wie groß und schön gestaltet der Park war, wodurch die Vorfreude umso mehr stieg. Angekommen suchten wir erstmal unser Restaurant, wo wir zu Mittag aßen. Da es schon gegen 13.00 Uhr war und wir uns um 17.00 treffen mussten, weil der Park dann zumachte, beeilten wir uns, trennten uns in kleinere Gruppen und liefen gemeinsam im Park herum, um so viele Sachen wie möglich zu sehen und zu machen. Einige kauften sich Souvenirs in den Shops, andere kauften sich lustig aussehende Getränke, Eis oder andere Kleinigkeiten und wieder andere begnügten sich mit Attraktionen und fuhren zum Beispiel eine Achterbahn oder auf einer Wasserrutsche. Das Highlight war jedoch, dass WIR, für jüngere Schüler und auch einige Erwachsene, die Hauptattraktion waren. Diese baten um Bilder, Selfies und Autogramme, wodurch auf einmal hunderte Leute um uns herumstanden. Dieses lustige Erlebnis wird wohl keiner von uns jemals vergessen. Nachdem alle Bilder gemacht waren und sich jeder von uns am Treffpunkt befand, stiegen wir ein letztes Mal in den Bus und fuhren zurück zur Schule. Dann gingen wir verschiedene Wege und verbrachten den Abend mit unseren Austauschpartnern, welche unterschiedliche Aktivitäten mit uns geplant hatten. Manche trafen sich in der Harbour Mall und bowlten zusammen oder gingen Essen, manche verbrachten den Abend bei ihrer Gastfamilie und kochten zusammen Dumplings. Später am Abend trennten sich unsere Wege dann endgültig und es ging endlich heim zur Gastfamilie, denn wir freuten uns alle nach so einem langen Tag darauf, endlich im Bett liegen zu können. Abschließend kann man sagen, dass der Tag wirklich spannend und abwechslungsreich war und wir eine superschöne Zeit mit unseren Austauschpartnern hatten.

 

 

Jana Gerlitz

 


Tag 8: Tianmu Lake, Pandas

Der Tag startete für jeden von uns mit einem Frühstück und Porridge. Nachdem alle deutschen Schüler sich gestärkt hatten und sich motiviert in der German Lounge trafen, brachen wir zu unserem ersten Ausflugziel auf. Nach einer Stunde Busfahrt waren wir an einem See angekommen. Dort besichtigten wir eine Schmetterlingsinsel, die uns sehr beeindruckte. Es gab neben riesigen Plastikschmetterlingen auch kleine Teiche und ein Haus mit lebendigen Schmetterlingen. Ein für uns ungewöhnliches Bauwerk war eine 20 Meter lange Rolltreppe mitten in der Natur. Wir waren alle sehr begeistert von der Schifffahrt und der Natur und hielten deswegen die schönsten Momente in Form von Fotos fest. Von unseren Gastgebern wurden wir zum Mittagsessen zu einer traditionellen Fischkopfsuppe überredet, die einige von uns positiv überraschte. Nach der Mittagspause kamen wir zum eigentlichen Highlight unseres Tages: den Nanshan Bamboo Sea, an welchem zwei Pandabären leben. Schon seit Wochen hatten wir uns darauf gefreut, Pandas im echten Leben zu sehen. Nachdem wir einen langen Aufstieg hinter uns gebracht hatten, mit einer Eisenbahn und einer Gondel gefahren und an einem türkisglänzenden See vorbeigefahren waren, kamen wir endlich zu den beiden verspielten Pandas. Sie wälzten sich auf dem Boden, turnten auf ihren Spielzeuggeräten und badeten sich in der Sonne. Unsererseits und auch bei vielen anderen Besuchern brach eine große Entzückung und Bewunderung aus. Wir liefen danach durch einen großen Bambuswald direkt in einen Souvenirshop rund um Pandas, dort gab es Bambustassen, Pandaschlüsselanhänger/-mützen/-hausschuhe, Fächer und natürlich wie überall in China Essstäbchen. Auf dem Rückweg nahmen wir nicht noch einmal die Eisenbahn, sondern liefen selbstständig zum Ausgang zurück, was uns einen wunderbaren Ausblick auf den bereits vorhin erwähnten See gab. Nach diesem spannenden Tag kamen wir erst spät wieder zurück zu unseren Austauschpartnern. Dort hatten wir viel über unseren aufregenden Tag zu erzählen, einige gingen mit der Familie Pekingente essen und andere übten sich im Dumplings machen. Am Abend fiel jeder von uns müde ins Bett, um am nächsten Tag wieder neu in den Tag starten zu können.

 


Barbara Volkert